Julian Beutmiller ist Regionalkantor und Bischöflicher Beauftragter für Kirchenmusik der Diözese Regensburg mit Sitz im Kloster Metten. Er studierte Kirchenmusik, Orgel, Chorleitung und Orgelimprovisation in London, Freiburg und Regensburg und absolvierte alle Abschlüsse summa cum laude. Beutmiller ist Preisträger des Chorleitungswettbewerbes „Spitzenklänge“ (2021) und erhielt im gleichen Jahr den Karg-Elert-Preis beim Internationalen Orgelwettbewerb „Faszination Orgel“ in Mannheim. Seine Konzerttätigkeit führte ihn bereits in die St Paul’s Cathedral in London, das Freiburger Münster und den Regensburger Dom.
Programm:
Marcel Dupré (1886–1971) - Prélude et Fugue en fa mineur op. 7 Nr. 2
Johann Sebastian Bach (1685–1750) - O Mensch, bewein dein Sünde groß BWV 622
Julian Beutmiller (*1996) - Improvisation: Triptychon über „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“
I. Passacaglia
II. Scherzo
III. Final
Zum Programm:
Als Vorbereitung für den „Grand Prix de Rome“ schrieb Marcel Dupré 1914 die „Trois Préludes et Fugues“. Die beiden Stücke Präludium und Fuge in f-Moll bilden dabei eine Art ruhiger Mittelteil inmitten der drei Werke. Sowohl durch die Melodieführung als auch durch die Klanglichkeit haben beide Stücke etwas zutiefst trauriges und klagendes an sich.
Den Mittelpunkt der Matinee bildet die Choralbearbeitung „O Mensch, bewein dein Sünde groß“ aus dem Orgelbüchlein von Johann Sebastian Bach. Selten hat Bach eine Tempobezeichnung über seine Choralbearbeitungen geschrieben, hier jedoch betitelt er den Choral mit der ebenso seltenen Bezeichnung Adagio assai, sehr langsam. Im Text wird die Passion Christi bis hin zur Kreuzigung und das Klagen über die Sündhaftigkeit der Menschen beschrieben. Musikalisch wird diese Klage besonders in der schroffen Harmonik der letzten Takte und der Bezeichnung adagissimo ausgedeutet.
Zum Abschluss der Matinee wird Julian Beutmiller in einer dreisätzigen Improvisation in moderner Klangsprache ebenso Bezug auf die österliche Bußzeit nehmen. Dabei wird der Choral „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“ im Mittelpunkt stehen.